In den letzten Tagen haben wir im Krüger Nationalpark einiges erlebt. Der gemütliche Einstieg in Marloth Park, das typische Touri-Örtchen Hazyview und den absoluten Luxus in der Tintswalo Safari Lodge. Jetzt muss ein richtiges Naturerlebnis her: Wir ziehen zu Fuß durch die Wildnis Südafrikas!
Von der luxuriösen Tintswalo Safari Lodge treibt es uns weiter nördlich in das Klaserie Private Nature Reserve, das zum Greater Krüger Gebiet gehört. Das private Naturschutzgebiet grenzt westlich ohne Zäune an den Krüger Nationalpark. Bei Africa on Foot heißt es die nächsten Tage „back to nature“. Das kleine Camp befindet sich mitten in der Wildnis hat nur 5 Häuschen, Zäune gibt es keine. Der Strom wird solarbetrieben und das Wasser wird über Gas geheizt. Von hieraus werden wir jeden Morgen um 5:30 Uhr zu dreistündige Wanderungen durch den Busch aufbrechen.
Beim Check-In gibt es Sicherheitshinweise. Da das Gelände ungeschützt ist, müssen wir uns die gesamte Nacht in unserem Zimmer aufhalten. Erst vor wenigen Tagen hat vor unserer Hütte ein Hippo gestanden. Unser Chalet Hardekool ist eine rustikale Lehmhütte. Schiefe Fenster, ein einfaches Badezimmer und keine Klimaanlage. Okay, die nächsten zwei Tage werden auf jeden Fall interessant. 😉 Aber alles ist sauber, mit dem Notwendigen eingerichtet und das Bett mit Moskitonetz sieht gemütlich aus.
Wir erkunden das Camp. Neben den 5 Chalets gibt es einen Pool und die Küche mit Feuerstelle im Freien. Der gemütliche Aufenthaltsbereich besteht aus zwei großen Zelten.
Hier befindet sich auch der Essbereich, wo sich gerade alle zum Lunch treffen.
Am Nachmittag brechen wir zu unserem ersten Game Drive auf. Die Ausbeute ist an diesem Tag mager. Wegen der langen Dürre sind viele Tiere in den Süden gezogen. Wir beobachten einen Elefanten und sehen ein paar Antilopen. Bei einem traumhaften Sonnenuntergang machen wir eine Pause mit Getränken und Snacks. Auf dem Rückweg wird unser Game Drive dann zu einer Nachtsafari. Mit einer Lampe leuchtet der Tracker das Gelände ab auf der Suche nach Tieraugen die reflektieren.
Zurück von der Safari werden wir mit einem Amarula (südafrikanischer Likör) begrüßt. Das Camp ist gemütlich beleuchtet, es gibt ein Lagerfeuer, um das Stühle gestellt sind und der Tisch ist schon gedeckt. Bei Steak mit Süßkartoffeln und Salat sitzen alle Gäste zusammen mit dem Guide am Tisch und verbringen einen netten Abend, begleitet vom Geschrei einiger Hyänen, die sich wie Werwölfe anhören.
Unsere Hütte ist mit Solarlampen beleuchtet, die Bettdecken sind zurückgeschlagen und eine Gute-Nacht-Geschichte liegt auf dem Bett.
Am nächsten Morgen heißt es um 5 Uhr aufstehen, denn der erste Bush Walk steht an. Wir bekommen ein paar Anweisungen und ziehen dann zusammen mit unserem bewaffneten Guide Enoch direkt vom Camp aus los. Es ist schon ein komisches Gefühl am Jeep vorbei direkt in die Wildnis zu laufen. Gerade als wir die Busch-Pflanzen erklärt bekommen, lässt uns Löwengebrüll aufhorchen. Enoch gibt über Funk die Info durch, dass sich Löwen in der Gegend aufhalten. Vom Camp macht sich jemand auf die Suche. Wir setzen unsere Tour fort, lesen Spuren, entdecken ein zwei Jahre altes Giraffenskelett und lernen sogar den Marula-Baum kennen, dessen Frucht wir gestern noch im Amarula-Likör genossen haben.
Dann werden wir von einem Jeep abgeholt, der uns zu den gefundenen Löwinnen bringt. Mittlerweile sind wir schon eine Woche im Krüger Nationalpark unterwegs und es ist nicht unsere erste Löwen-Begegnung, aber die majestätischen Tiere sind immer wieder eindrucksvoll.
Ehrlich gesagt bin ich ziemlich froh, dass wir im Jeep sitzen und denen nicht zu Fuß begegnet sind. Die sehen irgendwie hungrig aus. Wir beobachten die zwei Weibchen eine Weile und werden dann zu unserer letzten Position zurückgefahren.
Wir ziehen weiter zu Fuß los und stoßen auf eine Herde Elefanten. Wir schleichen uns ziemlich nah heran und verstecken uns in einem Gebüsch. Von hier unten hat man einen ganz anderen Blickwinkel auf die Tiere und fühlt sich noch einmal viel kleiner und auch etwas ausgeliefert. Das ist schon etwas anderes als der bequeme Safari Drive im Geländewagen.
Als sich ein Elefant uns immer weiter nähert, erhebt sich unser Guide. Das treibt, warum auch immer, das gewaltige Tier sofort zurück. Mit einem Schnauben warnt er die anderen und läuft weg.
Wir wechseln die Position und verstecken uns im nächsten Busch. Auch hier entdeckt uns wieder ein cleverer Dickhäuter und kommt verdammt nahe. Wahnsinn, der Elefant ist keine 10 Meter von uns entfernt und ich sitze hier völlig ungeschützt im Gebüsch. Enoch bleibt nichts anderes übrig, als erneut aufzustehen und sich zu zeigen. Zunächst scheint der Elefant nicht sonderlich beeindruckt, nachdem Enoch auf seine Waffe klopft, dreht er jedoch ab.
Was für ein aufregender Morgen! Das leckere Frühstück haben wir uns redlich verdient.
Danach verziehe ich mich für ein kleines Nickerchen, denn ehrlich gesagt habe ich in der ersten Nacht in unserer rustikalen Unterkunft nicht sonderlich viel Schlaf bekommen. Ich bin kein großer Freund von Krabbeltierchen und hatte trotz Moskitonetz Angst vor nächtlichem Besuch. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich mich in unserer darauffolgenden Herberge nach der guten, soliden Lehmhütte zurücksehnen würde.
Nach dem Lunch legen wir uns an den Pool. Die komplette Ruhe ist erstaunlich und trügerisch. Wir liegen mitten in der Wildnis Südafrikas! Um 16:30 Uhr brechen wir zur Abendsafari auf. Giraffen, Zebras, Impalas und eine Büffelherde mit Jungtier kreuzen unseren Weg.
Außerdem stoßen wir auf einen mürrischen Elefanten, der auf Streit aus ist. Aggressiv kommt er auf unseren Jeep zugelaufen. Enoch kann ihn mit einem Stock zurückhalten.
Zurück im Camp genießen wir das Dinner und setzen uns mit den anderen Gästen ans Lagerfeuer.
Der zweite Tag beginnt ebenfalls aufregend. Wir fahren zunächst mit dem Jeep los, bis Enoch frische Löwenspuren entdeckt. Wir steigen aus und verfolgen die Spuren zu Fuß durch den Wald. An jeder Lichtung bleiben wir stehen, Enoch geht vor, schaut, ob die Löwen zu sehen sind, dann erst gehen wir weiter. Leider erreichen wir nach einiger Zeit eine Grundstücksgrenze, die wir nicht passieren dürfen und so müssen wir die Verfolgung leider aufgeben. Dennoch war es natürlich total aufregend und auch ein bisschen verrückt, aus dem Jeep zu steigen, um Löwen zu verfolgen.
Auf unserem Rückweg treffen wir noch einmal auf Elefanten, die wir eine Weile beobachten. Damit geht unser Abenteuer bei Africa on Foot zu Ende!
Zu Fuß durch den Busch zu ziehen, war ein echtes Erlebnis und hat jede Menge Spaß gemacht. Nach dem Fahren mit dem eigenen Auto und den geführten Game Drives, war Africa on Foot jetzt nochmal eine Steigerung und ein weiterer unvergesslicher Moment unserer Südafrika-Rundreise! Wir verabschieden uns von Enoch, der uns souverän, mit viel Wissen und Humor durch den Busch geführt hat.
Ich dachte mit unserer Hütte bei Africa on Foot wären wir schon nah an der Natur, doch es gibt noch eine Steigerung: das nThambo Tree Camp. Beim Schwesterncamp nur wenige Kilometer entfernt haben wir kein geschlossenes Dach über dem Kopf, sondern übernachten in einem offenem Baumhaus auf Stelzen. Darüber kann man bald hier lesen.
Schön, dass ihr mich durch Südafrika begleitet. Ich freue mich über Kommentare und wenn ihr Lust habt, klickt doch auf meiner Facebook-Seite auf „Gefällt mir“ und folgt mir auf Instagram. Wenn ihr lieber per E-Mail über neue Beiträge informiert werden wollt, könnt ihr hier eure Mailadresse eintragen:
Wow, wirklich eindrucksvolle Bilder und Erlebnisse! Das macht richtig Lust auf den Krüger Nationalpark! Wir haben ihn aus Zeitgründen bei unserer ersten Südafrika Reise im November leider auslassen müssen 🙁
Danke! Na da habt ihr ja einen guten Grund für eine weitere Südafrika-Reise. 😉
Wir fliegen übrigens nächste Woche wieder für 2 Monate nach Südafrika, wobei wir uns diesmal mehr aufs Western Cape konzentrieren.
Viele Grüße, Anja
So ist es 🙂 Nicht dieses Jahr, aber eventuell ja vielleicht nächstes Jahr schon wieder.
Genial! Vorfreude ist die größte Freude. Wünsche ganz viel Spaß und tolle Erlebnisse!
Wahnsinn, die Bilder sind echt beeindruckend! Ich würde so gerne auch mal nach Afrika, aber bisher konnte ich meinen Freund noch nicht davon überzeugen, er möchte immer lieber nach Asien 🙂 was auch wirklich schön ist, aber wenn ich deine Bilder von der Safari sehe, kommt in mir direkt wieder das Fernweh auf.