Ein ganzer Monat Kapstadt bietet uns genug Zeit, um neben den Hauptsehenswürdigkeiten wie Tafelberg und Robben Island auch das nähere Umland in Tagestouren zu erkunden. Dazu gehört ein Ausflug zum Kap der guten Hoffnung mit einem Besuch der Pinguine in Simon’s Town. Den absoluten Traumstrand haben wir im West Coast National Park entdeckt und anschließend beim Sonnenuntergang frischen Fisch genossen. Und mit Segways erkundeten wir die berühmten Weinanbaugebiete. Hier beschreibe ich drei perfekte Tagestouren:

Kap der guten Hoffnung

Pflicht bei einem Kapstadt-Aufenthalt ist ein Besuch am Kap der guten Hoffnung, dem „schönsten Kap der Welt“. 75 km von Kapstadts Innenstadt entfernt liegt der südwestlichste Punkt Afrikas. Es ist nicht der südlichste Punkt, wie viele meinen, der ist bei Cape Agulhas. Darüber habe ich hier geschrieben. Auf dem Weg zum Kap der guten Hoffnung den Chapman’s Peak Drive – eine der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt – zu nehmen, ist eigentlich ein Muss. Allerdings war er bei unserem Besuch wegen eines großen Feuers gesperrt.

Auf dem Weg zum Kap

Unsere Alternativroute sah wie folgt aus: Wir nehmen den Ou Kaapseweg durch das Silver Mine Nature Reserve (auch hier hat das Feuer seinen Spuren hinterlassen) bis nach Noordhoek. Beim Noordhoek Farm Village mit kleinen Läden, Restaurants und Cafés machen wir unseren ersten Halt und stöbern ein bisschen.

Über Kommetjie folgen wir der M65 an der Küste entlang, die uns an einer Straußenfarm vorbei direkt zum Haupteingang des Parks führt. Pro Person zahlen wir 125 Rand (umgerechnet 7 Euro) Eintritt. Ein Schild am Eingang weist darauf hin, dass man den Park bis 19:30 Uhr verlassen muss.

Auf der M65 bei Kommetjie

Kaum im Park, entdecken wir in der einzigartigen Fynbos-Landschaft ein paar Elan-Antilopen. Unser erster Weg führt uns zum Buffelsfontein Visitor Center, um uns über mögliche Wanderwege und interessante Spots zu informieren. Im Anschluss machen wir uns direkt auf den Weg zum Kap der guten Hoffnung. Und da steht es, das Schild der Schilder – wir sind am südwestlichen Punkt des afrikanischen Kontinents angelangt! Nach den obligatorischen Erinnerungsfotos setzen wir uns auf die Felsen und lassen den besonderen Ort auf uns wirken. Die Wellen donnern auf die Küste und wir entdecken ein paar Seehunde.

Kap der guten Hoffnung

In einer 45-minütigen Wanderung kann man vom Kap der guten Hoffnung zum Cape Point Leuchtturm laufen. Da es aber selbst am stürmischsten Kap unglaublich heiß ist, passen wir. Aber zumindest klettern wir für eine noch schönere Sicht den Felsen hinauf.

Kap der guten Hoffnung

Kap der guten Hoffnung

Für uns geht es mit dem Mietwagen von billiger-mietwagen.de zum Cape Point. Hier findet man Souvenirshops, ein Panorama-Restaurant und einen Imbiss. Die Standseilbahn Flying Dutchman bringt die Besucher zum Leuchtturm auf 250 Meter. Wir gehen zu Fuß und genießen die gigantische Aussicht! Obwohl herrlichstes Wetter herrscht, hängt hier dennoch ein bisschen Nebel an den Klippen. Und da das Licht des 1860 erbauten Leuchtturms oft durch Wolken und Nebel verdeckt wurde, entstand nach einem Schiffsunglück in 1914 ein zweiter Leuchtturm auf 87 m Höhe direkt an der Felswand.

Der Blick vom Cape Point Richtung Kap der guten Hoffnung zeigt auch den Wanderweg, der einen in 45 Minuten entlang der Klippen zum Kap führt.

Weg zum Kap der guten Hoffnung

Wir setzen unsere Tour durch den Park fort und halten noch in Buffels Bay bei den Gezeiten-Pools. Beim Ausgang entdecken wir dann sogar noch ein paar Paviane. Vor ihnen wurden wir oft gewarnt. Den aggressiven Affen soll man nicht zu nah kommen. Noch dazu trampeln sie gerne mal auf Autodächern herum oder stibitzen durch geöffnete Fenster.

Auf dem Rückweg geht es Richtung Simon’s Town. Dort machen wir noch Halt beim Boulders Beach. Hier lebt eine Kolonie afrikanischer Brillenpinugine mit denen man sogar zusammen im Meer schwimmen kann. Da wir Pinguine schon ganz zahlreich am Stony Point in Betty’s Bay angetroffen haben, zahlen wir keinen Eintritt sondern laufen nur kurz den Holzsteg entlang. Auch hier hat man schon eine gute Sicht auf die Frackträger.

Dann heißt es noch schnell nach Muizenberg und die bunten Badehäuschen fotografieren, bevor die Sonne untergeht. Zuende geht unser Tag auf Empfehlung eines Einheimischen in Kalk Bay bei Fish & Chips im Kalky’s. Hier gehen die Locals essen und der Besuch ist ein echtes Erlebnis!

Übrigens: Für den Besuch am Kap der guten Hoffnung brauch man nicht zwingend ein Auto. Von Kapstadt aus werden Bustouren angeboten, die meist auch noch bei den Pinguinen in Simon’s Town halten.

West Coast National Park

Etwa 1 Stunde von Kapstadt entfernt liegt der West Coast National Park, zu dem auch die Langebaan-Lagune gehört. Am West Coast Gate fahren wir in den Park und zahlen 68 Rand (etwa 4 Euro) Tageseintritt pro Person. Der Ranger am Eingang erklärt uns, dass es zwei Straßen im Park gibt. Eine Stichstraße links von der Lagune und eine rechts davon, die dann auch raus aus dem Park nach Langebaan führt.

West Coast National Park

Wir halten uns also links und es dauert nicht lange, da sehen wir schon die ersten Afrikanischen Strauße und entdecken einen Kudu. Die Straße hält wunderbare Aussichten bereit: links den Atlantik und rechts die türkisblaue Lagune. Am Haltepunkt Tsaarsbank liegen unzählige Muscheln am Strand und das Meer tobt. Von August bis Oktober soll man hier auch Wale beobachten können. Und nur im August und September hat die Postberg Section geöffnet für Wanderungen durch die Wildblumenblüte.

Tsaarsbank, West Coast National Park

In der Kraal Bucht (Kraalbaai) an der Langebaan-Lagune haben wir das Gefühl im Paradies gelandet zu sein. An diesem wunderbaren feinen weißen Sandstrand und dem herrlich klaren türkisblauen Wasser müssen wir uns einfach abkühlen. Ein absoluter Geheimtipp! In Kraalbaai kann man übrigens auch auf Hausbooten übernachten.

Kraalbaai, West Coast National Park

Weitere Stopps machen wir beim Besucherzentrum, wo es auch ein gemütliches Restaurant gibt. Am Vogelbeobachtungsposten sehen wir Flamingos und vom Seeberg haben wir eine tolle Aussicht über den West Coast National Park und die Bucht.

Bei Langebaan verlassen wir den Park, um zum Langebaan Beach zu fahren. Durch die geschützte Bucht ist der Strand bei Surfanfängern sehr beliebt.

Langebaan, Südafrika

Essen wollten wir im „Die Strandloper“ einem außergewöhnlichen „Restaurant“ am Meer. Allerdings hat es nur zu bestimmten Zeiten geöffnet und ist heute leider geschlossen. Unsere Alternative ist das „Lekka by die See“ in der Ferienanlage Club Mykonos. Der Name ist Programm: Es gibt frisch gegrillten Fisch mit Salat und Reis direkt an der Saldanha Bucht. Nach dem Essen setzen wir uns in den Sand und beobachten den Sonnenuntergang. Ein toller Tag geht zu Ende!

Sonnenuntergang in Langebaan

Winelands, Stellenbosch

Kapstadt ist berühmt für seine Weingüter im Umland. Zu den bekanntesten Weinregionen gehören Stellenbosch, Franschhoek und Paarl. Doof nur, dass ich mit Wein bzw. Alkohol im Allgemeinen so gar nichts am Hut habe. Trotzdem interessiere ich mich für Anbau und Herstellung und möchte auch diesen Teil Kapstadts kennenlernen. Die perfekte Lösung: Eine Segway-Tour auf dem Weingut Spiers in der Nähe von Stellenbosch. Hier kann man Fahrspaß mit einer Weingut-Führung verbinden.

Weingut Spier

Segwaytour auf dem Weingut Spier

Unsere zweistündige Tour hat uns entlang der Weinberge geführt, wir haben alles über den Weinanbau erfahren und durften die verschiedenen Trauben probieren. Vorbei an den Rinderherden ging es dann noch in die eigene Gärtnerei. Im Anschluss gab es eine Weinverkostung.

Weinverkostung

Die Winefarm ist wunderschön. Wir haben hier noch eine ganze Weile verbracht, zu Mittag gegessen und sind durch den Garten spaziert. Hier wächst die Nationalblume Südafrikas – die Protea –  und verschiedene Kunstwerke können bewundert werden. Im Deli kann man sich Zutaten für ein Picknick zusammenstellen, das man dann unter den Bäumen im Schatten genießt. Dafür muss ich unbedingt noch einmal hierher zurückkehren.

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Mehr über Südafrika und Kapstadt erfahrt ihr in den weiteren Reiseberichten:

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