Wir sind mit der Norwegian Sun auf Alaska-Kreuzfahrt und für Juneau stand eine Whale Watching Tour auf dem Programm. Da wir es etwas privater wollten, haben wir keinen Ausflug übers Schiff gebucht, sondern bereits von Zuhause aus im Internet recherchiert. Wir sind bei Harv & Marv’s gelandet, die die besten Bewertungen hatten und haben die 4-stündige Tour für $160 pro Person reserviert. Pünktlich werden wir am Schiff abgeholt und in einer 20-minütigen Fahrt zur Auke Bay gebracht. Dort besteigen wir mit zwei weiteren Personen und dem Kapitän unser Boot, insgesamt sind wir also nur zu Fünft. Perfekt!

An Bord wird uns erklärt, dass sich Orcas und Buckelwale in dieser Region aufhalten. Man würde meist die Rückenflosse und später beim Abtauchen die Schwanzflosse sehen. Über Funk informieren sich die Boote, wo Wale gesichtet werden. Wir steuern eine Platz an, an dem Orcas zu sehen sein sollen. Nach einigem Warten und angestrengtem Suchen ist es endlich so weit: Vor uns schiebt sich eine Orca Familie durchs Wasser. Und das Gefühl, Wale aus nächster Nähe in freier Wildbahn zu sehen, ist wirklich unbeschreiblich. Eigentlich sollte man Tiere nur so beobachten!

Orca

Dann nimmt unsere Glückssträhne ihren Lauf: Der Orca attackiert einen Seelöwen und springt dabei komplett aus dem Wasser heraus, bevor er sich wieder fallen lässt. Wahnsinn! Dieser Killerwal macht seinem Namen alle Ehre. Er kämpft mit dem Seelöwen und zeigt sich uns dabei noch ein paar Mal in seiner ganzen Größe. Nichts mit nur Rücken- oder Schwanzflosse! Unser Kapitän, der selbst völlig aus dem Häuschen ist, vermutet, dass er seinen Jungtieren zeigen wollte, wie man jagt. Im Anschluss „spielen“ die Orcas noch ein bisschen mit dem Seelöwen, indem sie auch mehrmals über ihn drüber schwimmen. Mit Sicherheit kein guter Tag für den Seelöwen, aber der natürliche Lauf der Dinge.

Orca in freier Wildbahn

Hier muss ich mich dann wohl mal für die wenigen Bilder entschuldigen. Aber das alles spielte sich in wenigen Minuten ab und der fliegende Orca nur innerhalb von Sekunden. In so einer Situation hat man die Wahl: Entweder man versucht Bilder zu schießen, die im Nachhinein nicht annähernd das rüberbringen können, was wir in dem Moment erlebt haben. Oder man genießt einfach nur den Augenblick und saugt jede Sekunde in sich auf. Wir haben uns für Letzteres entschieden!

Nachdem die Orca Familie genug „gespielt“ hat, schwimmen sie davon und wir beruhigen uns langsam. Dann fahren wir zu einer Stelle, an der sich mehrere Buckelwale aufhalten. Auch dort haben wir das wahnsinnige Glück, dass sich ein Buckelwal direkt vor uns in die Luft schiebt. Unglaublich! Und weil das nicht genug ist, kommt einer dieser riesigen Meeresbewohner direkt auf uns zugesteuert, taucht kurz vor unserem Boot ab, schwimmt unten durch, um einige Meter hinter unserem Boot wieder aufzutauchen. Wenn ein 30 Tonnen Wal kurz vor deinem Boot untertaucht, eine gefühlte Ewigkeit die See total ruhig ist und du dich fragst, wo dieser Koloss denn bitte geblieben ist, dann schlägt das Herz schon mal etwas schneller.

Buckelwal vor unserem Boot
Buckelwal taucht wieder auf

Unser Kapitän kriegt sich überhaupt nicht wieder ein und meint, wir sollten jetzt jede Tour mit ihm fahren, weil wir alle verdammte Glückspilze seien. Wir beobachten noch eine Weile weiter Buckelwale und auch auf dem Rückweg schwimmen uns noch ein paar über den Weg. Nach drei Stunden sind wir dann auch erschöpft, denn man ist so konzentriert, Wale zu entdecken und damit beschäftigt, jeden einzelnen kleinen Moment aufzunehmen und abzuspeichern.

Diese Whale Watching Tour ist natürlich ein Highlight unserer Alaska-Kreuzfahrt. Wenn man etwas bemängeln möchte, dann dass es wenig Infos zu den Tieren gab, aber das war vielleicht auch der vielen Aufregung geschuldet. Das Großartige an dieser Tour war die Natürlichkeit. Die Tiere wurden nicht mit Futter oder Tönen angelockt. Wir sind rausgefahren, haben Wale gesucht und sie in ihrem natürlichen Umfeld beobachtet. Und wir hatten das Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein! Ein wunderbarer Tag!

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