Schon 2015 haben wir den Gardasee besucht. Während wir uns damals mehr auf den Süden konzentriert haben, fahren wir diesmal gezielt in den Norden – in die Provinz Trentino. Da hier oben immer etwas Wind geht und auch die Temperaturen etwas niedriger sind, wird dieser Teil des Gardasees gern von Aktivurlaubern bereist. Windsurfen, segeln, Kajak fahren, wandern und mountainbiken – das Angebot an Outdoor-Aktivitäten ist riesig.

Das gute Essen und regionale Produkte kommen natürlich auch in dieser Region nicht zu kurz. Von leichten Fischgerichten bis zur deftigen Trentiner Wurst über Olivenöl-Herstellung, Weinprobe und Balsamico-Verkostung – kulinarisch gibt es einiges zu entdecken.

In diesem Beitrag schreibe ich über unsere Unternehmungen im Trentino, die schönsten Orte der Region und gebe Restaurantempfehlungen:

Riva del Garda
Riva liegt am nördlichen Ufer des Gardasees und ist eine der größten Städte. Unser Spaziergang führt uns durch die Gassen des Zentrums mit Geschäften, Restaurants und Cafés. Wir durchlaufen den etwas schiefen Torre Apponale, einen 34m hohen Uhrturm, Richtung Hafen.

Am Hafen liegt auch die von Wasser umgebene Stadtburg Rocca, in der heute das Stadtmuseum untergebracht ist. Von hier genießen wir den freien, wenn auch heute etwas verhangenen, Blick auf den Gardasee.

Auf Empfehlung besuchen wir das Restaurant Kapuziner. Man sollte sich vom Brauhaus-Charakter nicht irre führen lassen, neben deftiger bayrischer Küche werden hier auch typisch regionale Speisen angeboten. So soll es hier die besten Strangolapreti – Klöße aus Brot und Spinat mit zerlassener Butter – geben und auch die Lucanica, eine typische Trentiner Wurst, ist auf der Karte zu finden und wird mit Kloß, Pilzen und Sauerkraut serviert. Alle Würste auf der Speisekarte stammen vom Traditionsmetzger 20 km entfernt.


Torbole
Torbole ist der Nachbarort von Riva del Garda und liegt ebenfalls direkt am See. Wegen der optimalen Wind-Bedingungen ist der Ort bei Surfern sehr beliebt. Wir spazieren am Hafen entlang, wo auf der Mole das alte Zollhaus steht.

In den schmalen Gassen des kleinen, feinen Ortskerns sind Geschäfte, versteckte Restaurants und schöne Fotomotive zu finden.

Am Ufer entlang passieren wir den Kiesstrand, wo sich die Menschen tummeln. Wir erreichen die Kirche Santa Maria al Lago mit der davor liegenden Piazzetta Hans Lietzmann. Der Platz ist benannt nach dem deutschen Maler der einen Großteil seines Lebens hier am Nordufer des Sees verbrachte. Und schon Goethe hat 1786 während eines kurzen Besuchs in Torbole Gefallen am wunderschönen Gardasee gefunden.


Kajaktour zum Ponale Wasserfall
In Torbole mieten wir uns beim Windsurfing-Center Vascorenna ein Doppelkajak um damit zum Ponale Wasserfall zu paddeln. Dafür müssen wir den See einmal überqueren. Kaum sind wir auf dem Wasser, bin ich auch schon völlig fasziniert.

Der See, die Berge und herrliches Wetter – es ist fantastisch und macht richtig viel Spaß!

Kajak-Tour auf dem Gardasee
Wegen des Windes nehmen wir nicht den direkt Weg, sondern halten uns auf Anweisung immer etwas am Ufer. Bei der Kajakvermietung wurde uns gesagt, wir können den Wasserfall gar nicht verfehlen. Genauso ist es auch. Wir steuern die einzig erkennbare Schlucht an und ein verlassenes Restaurant am Felsen mit der Aufschrift Ponale zeigt uns, dass wir richtig sind. Unter einer Brücke befindet sich der Eingang zur Grotte. Und dann donnert auch schon der Wasserfall hinab. Wir steigen für ein paar Fotos aus dem Kajak.

Auf dem Rückweg hat der Wind nachgelassen, so dass wir Torbole direkt ansteuern. 2 Stunden haben wir für die Tour gebraucht, die gut zu meistern ist. Ein bisschen Muskelkater in den Armen macht sich dann aber natürlich schon bemerkbar. Es wird empfohlen die Tour am Vormittag zu machen, weil da der Wind günstig steht. Sonnencreme und Trinkwasser nicht vergessen!


Wanderung auf der alten Ponale-Straße
In Riva del Garda – etwas außerhalb des Zentrums, am Westufer beim Wasserwerk – beginnt einer der schönsten und beliebtesten Wanderwege der Region. Der Panoramaweg führt am Berg entlang und bietet eine wunderbare Aussicht auf den Gardasee. Schon bei unserer Kajak-Tour am Vormittag haben wir ihn in den Bergen gesehen.

Wanderung auf der alten Ponalestraße
Der Weg geht stetig leicht bergauf, aber abgelenkt von der traumhaften Aussicht spürt man die Anstrengung überhaupt nicht. Am Nachmittag liegt die alte Ponalestraße im Schatten. Die Strecke ist auch bei Mountain-Bikern sehr beliebt, mit denen man sich den Weg teilt.

Wir laufen den Weg 40 Minuten bis zum Ausflugslokal Ponale Alto Belvedere. Dort setzen wir uns mit einer kalten Coke und einem kleinem Snack auf die Aussichtsterrasse und genießen den wunderbaren Blick. Das Ponale Alto Belvedere hat von Mitte März bis Ende Oktober von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Dienstag ist Ruhetag.

Es geht auf dem gleichen Weg zurück mit Blick auf Riva del Garda.

Riva del Garda

Restaurant Aqua in Torbole
Wir sich viel bewegt, darf auch gut schlemmen. Heute haben wir einen Tisch im Restaurant Aqua in Torbole reserviert. Mit Blick auf den Gardasee genießen wir die ausgezeichnete Küche.

Wir starten mit Zucchini-Törtchen mit Ziegenkäse und Tartar. Als Primi Piatti folgen hausgemachte Ravioli mit Trüffel und Spaghetti mit Meeresfrüchten. Zum Hauptgang gibt es Zanderfilet. Zum krönenden Abschluss teilen wir uns ein klassisches Tiramisu. Köstlich!

Danach spazieren wir noch durch die Gassen der Altstadt Torboles und am Ufer entlang und schließen einen wunderbaren Urlaubstag ab!

Torbole bei Nacht

Arco
Wir besuchen den Luftkurort Arco, der 5 km nördlich vom Ufer das Gardasees liegt. Schon von weitem thront auf dem Burgfelsen die Ruine der mittelalterlichen Burg Castello di Arco, an dessen Fuß sich Arco schmiegt.

Arco
Wir haben Glück und unser Besuch fällt auf einen ganz besonderen Tag. Heute wird die Heilige Anna, die Schutzpatronin der Stadt, gefeiert. Zu diesem Anlass findet ein großer traditioneller Markt statt. Eigentlich ist der 1. und der 3. Mittwoch im Monat Markttag in Arco. Wir stöbern an den Marktständen und schlendern durch die wunderschöne Altstadt bis zur Kirche St. Maria Assunta.

Am Piazza III Novembre befindet sich auch das kleine Olivenöl-Geschäft OlioCRU. Die nette Mitarbeiterin erklärt uns anhand von Bildern und Videos alles zur Ernte der Oliven und Herstellung des Olivenöls. Das Besondere bei diesem hochwertigen Öl ist, dass die Kerne nicht mit verarbeitet werden. Bei der anschließenden Verkostung finde ich mein neues Lieblings-Olivenöl: das „Lab“ hat eine wunderbare Tomaten-Note.


Castello di Arco
Wir folgen den Schildern aus der Altstadt hinauf zur Burgruine Arco. Der Weg führt vorbei an Olivenhainen und bietet immer wieder eine wunderbare Sicht auf Arco. Vom Zentrum aus läuft man ungefähr 20 Minuten. Oben angekommen, kann man für 3,50 Euro einen 25-minütigen Rundweg laufen und die Burgruine, Gefängnis, Türme und Fresken besichtigen.


Katamaran-Schulung
Für den Nachmittag hatten wir eigentlich einen Katamaran-Ausflug mit Einführung bei Sailing du Lac in Riva gebucht. Leider fehlt der Wind. Hier kommen also keine Bilder eines einmaligen Wassersport-Erlebnisses, sondern der nette Hinweis, dass man wettergebundene Aktivitäten eher am Anfang des Urlaubs in Angriff nehmen sollte, um Ausweichtermine zu haben.

Segeln auf dem Gardasee
Übrigens: Wegen des Windes schlägt hier im Norden das Wetter immer wieder um. Wenn es gerade noch schön sonnig war, kann der Himmel im nächsten Moment schon zugezogen sein.

Agritur Madonna Delle Vittorie
Zwischen Arco und Riva del Garda liegt das Weingut Madonna Delle Vittorie. Auf 40 Hektar werden hier Wein und Oliven angebaut. Direkt vor Ort werden die Olivenöle hergestellt, die im Geschäft verkostet und gekauft werden können. Bei der Weinverkostung gefällt mir der leichte, fruchtige Schaumwein DEVA Mercato besonders gut.

Wir schlendern noch ein bisschen über das großzügige Gelände, vorbei an den Olivenbäumchen und den Weinreben, bevor wir im Garten Platz für unser Dinner nehmen. Es ist Garda Jazz-Festival und während eine Live-Band spielt, lassen wir uns in einer lauen Sommernacht Pasta und Rinderfilet mit frischen Pfifferlingen schmecken. Zum Nachtisch gibt es eine unglaublich gute Orangen-Panna Cotta.


Canale di Tenno
Wir folgen der SS421, die sich den Berg hinauf schlängelt und einen wunderschönen Blick auf den Gardasee bietet. In Ville del Monte folgen wir der Beschilderung nach Canale. Das kleine mittelalterliche Dorf mit seinen schrägen, schmalen Gassen ist eine echte Perle. Es wundert uns nicht, dass Canala zu einem der schönsten Dörfer Italiens ernannt wurde. Keramikhändler, Künstlerhaus und ein kleines Cafè sind hier zu finden.


Tennosee
Zurück auf der SS421 fahren wir weiter nördlich, auf 600 Höhenmeter zum Tennosee. Nachdem wir das Auto geparkt haben und einige Meter gelaufen sind, liegt er vor uns, der türkisblau-strahlende Bergsee. Treppenstufen führen hinunter ans Ufer und an einem heißen Tag wie heute, haben es sich die Familien mit Decken am Kiesstrand bequem gemacht und nutzen den See für eine Abkühlung. Den Tennosee kann man auch von Canale aus in einem 20-minütigen Spaziergang erreichen.


Agritur Acetaia del Balsamico
Die Tour nach Canale und zum Tennosee lässt sich wunderbar mit einem Besuch im Agriturismo Acetaia del Balsamico verbinden. Wunderschön am Hang gelegen kann man bei einem Essen auf der Terrasse die Aussicht auf den Gardasee genießen.

Wie der Name schon verrät, wird hier Balsamessig hergestellt. Auf einer kurzen Führung wird uns der Vorgang genau erklärt. Zunächst wird der Weinmost eingekocht und dann bis zu 11 Jahre in Fässern verschiedener Holzarten gelagert. Bei der anschließenden Verkostung stellen wir fest, wieviel hochwertiger und feiner der hier herstellte Balsamessig schmeckt. Wir sind für immer verdorben. 😉 Zudem werden hier Wein, Olivenöl und Käse hergestellt, letzterer nur für den eigenen Verbrauch im Hotel und Restaurant.

Wir suchen uns ein schönes Plätzchen auf der Terrasse und genießen unseren Lunch. Er beginnt mit einer Vorspeisen-Platte mit Produkten aus der Region. Unter anderem finden wir auf unserem Teller „Carne Salada“. Das Salzfleisch hat genau hier im Trentino seinen Ursprung.

Auf Pasta und Strangolapreti nach Trentiner Art (Klöße aus Brot und Spinat) folgen Rindfleischspieße. Ein Baiser-Törtchen mit Chantilly-Creme und frischen Erdbeeren rundet das perfekte Essen ab!

Vielen Dank fürs Lesen! Ich hoffe, ihr konntet den ein oder anderen Tipp für einen aktiven und genussreichen Aufenthalt im Garda Trentino finden. Mehr Infos zur Region findet ihr unter www.gardatrentino.it.

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