Einmal im Jahr machen wir Urlaub mit guten Freunden. Nach zwei entspannten Kreuzfahrten haben wir unser Ziel für 2014 etwas höher gesteckt: Wir fahren mit dem Wohnmobil zum Nordkapp! Gesagt, getan! Wir erarbeiten eine Route die uns durch Schweden, Finnland zum nördlichsten Punkte Norwegens und Europas führt. Zurück gehts durch Norwegen – über die Lofoten – und Südschweden. Im Januar 2014 reservieren wir unsere Wohnmobile in Dresden für Mitte Mai und waren damit schon etwas knapp dran. Aber wir haben Glück und können am 16. Mai 2014 zwei nagelneue Wohnmobile für unsere 4-wöchige Tour in Empfang nehmen. Nach dem Einladen fahren wir noch zum Einkaufen. Wir decken uns mit ausreichend Lebensmitteln ein und dann geht es auch schon auf die Autobahn: 2 Wohnmobile, 4 Erwachsene, 1 Baby und jede Menge Dosenravioli.
Unser Ziel für diesen Tag ist Rostock; dort werden wir am Hafen das erste Mal „schwarz“ campen und am nächsten Morgen die 7:30 Uhr Fähre nach Trelleborg (Schweden) nehmen. Die Fährfahrt haben wir bereits vorab gebucht. Das ist auf jeden Fall ratsam, denn im Voraus sind die Preise auch bedeutend günstiger. Die Verbindung Rostock-Trelleborg war im Übrigen die günstigste Verbindung zwischen Deutschland und Schweden. Wir erreichen Rostock erst gegen 22 Uhr und verräumen dann noch unsere Sachen im Wohnmobil. Es ist erstaunlich, wie viel Stauraum doch vorhanden ist. Getränke, leere Koffer etc. können wir gut in einem hinteren Staufach unterbringen, das eigentlich für die Mitnahme eines Mofas gedacht ist. Und dann geht es auch schon ins Bett, denn um 6 Uhr heißt es aufstehen; der Check-In beginnt eine Stunde vor Abfahrt.
Da wir direkt am Fähranleger übernachtet haben, brauchen wir am nächsten Morgen nur aufstehen und können uns direkt hinters Steuer setzen um zum Check-In Schalter zu fahren. Schon praktisch so ein Wohnmobil. Während wir darauf warten, dass wir auf die Fähre fahren können, gehen wir ins Bad und frühstücken. Das Wohnmobil müssen wir während der Überfahrt verlassen. Und nur den Kuchen nicht vergessen, denn auf der Fähre feiern wir Geburtstag!
Gegen 14 Uhr kommen wir in Trelleborg an. Der erste Weg führt uns zum nächsten ICA Supermarkt, um dort ganz unkompliziert unsere vorhandene schwedische Prepaid-Datenkarte aufzuladen. Denn auch während dieses Urlaubs werden wir arbeiten müssen, wozu Internet zwingend notwendig ist. Die Mitarbeiterin spricht gutes Englisch und ist sehr hilfsbereit. Wir sind online! Die Reise kann weitergehen. Unser Ziel für diesen Tag ist Gränna am Vätternsee (der zweitgrößte See Schwedens). Für die 360 km bräuchten wir gute 4 Stunden, legen aber zwischendurch noch eine Burger-Pause ein. Solange noch Zivilisation herrscht, müssen wir das nutzen. Die fetten Zeiten sind sicher bald vorbei. Den Campingplatz Grännastrandens Camping in Gränna haben wir als einzigen vorab reserviert. Uns erwartet ein wunderschöner Stellplatz direkt am See. Wir setzen uns auf eine Bank und genießen einen traumhaften Sonnenuntergang. Der Urlaub kann beginnen!
18. Mai 2014 – Am nächsten Morgen frühstücken wir mit frischen Brötchen und Seesicht und sind versucht, länger zu blieben. Aber es werden noch so viele schöne Orte kommen und so beschließen wir, einen Tag einzusparen und setzen unsere Tour fort. Wir schauen uns noch kurz den Ortskern von Gränna an. Das kleine Städtchen ist hauptsächlich wegen der weiß-roten Zuckerstangen berühmt, die hier erfunden worden sein sollen.
Auf gehts nach Uppsala! Bis zur Studentenstadt sind es wieder rund 4 Stunden, wobei wir nicht über Stockholm fahren – Kennen wir schon! 🙂 – sondern am Vätternsee bleiben und die E18 nehmen. Vorbei an Rapsfeldern und typischen Schwedenhäusern.
In Uppsala entscheiden wir uns für einen Campingplatz in der Stadt. Von dort aus laufen wir ca. 20 Minuten, bis wir den berühmten Dom erreichen. Leider sind wir spät dran und der Dom wird vor unserer Nase geschlossen. Wir schlendern am Gustavianum und der Bibliothek vorbei hinauf zum Schloss. Dort genießen wir die Aussicht auf die Stadt. Auf dem Rückweg folgen wir dem Fluss Fyrisån der uns zum Campingplatz zurückführt. Am Fluss sitzen Studenten gemütlich auf Holzstegen, Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Aber die lassen wir hinter uns, denn bei uns wird heute gegrillt.
19. Mai 2014 – Fahren, fahren, fahren. Wir folgen der E4 Richtung Norden. Das Wetter ist regnerisch. Einen kleinen Abstecher machen wir zu den „stillgelegten“ Älvkarleby Wasserfällen. Kein Muss auf der Route. Wir fahren an diesem Tag rd. 550 km und steuern am Abend den Nordmaling Campingplatz an der Autobahn an.
20. Mai 2014 – Wir machen einen Abstecher ins Landesinnere um die Elchfarm Älgens Hus zu besuchen. Denn Elche gehören ja auf jeden Fall zu einem Schweden-Besuch dazu. Hier spüren wir zum ersten Mal, dass wir in der Vorsaison reisen, denn das Internet verrät uns, dass die Elchfarm noch geschlossen ist. Wir versuchen es dennoch und werden belohnt. Wir bekommen Elche vor die Linse.
Dann gehts wieder zurück auf die E4 Richtung Norden. In Ånäset fährt man übrigens am größten Käsehobel der Welt vorbei. 😉
Unser heutiges Ziel ist die Kirchstadt in Gammelstad (Gammelstads Kyrkstad) und ein Campingplatz in Luleå. Gammelstad gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist die best erhaltenste Kirchstadt. Die Kirche wird von 400 Holzhäuschen gesäumt, in denen früher Kirchenbesucher übernachteten. Und obwohl der Ort heute eine ganz normale Gemeinde ist und in den meisten Holzhäusern Familien leben, bekommen wir kaum einen Menschen zu Gesicht und das Städtchen wirkt etwas verlassen. Hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre.
Und dann gehts zum First Camp Luleå Campingplatz. Wieder schön am Wasser gelegen mit Sauna, Strand und Holzsteg. Wir lassen unseren vorerst letzten Abend in Schweden bei einem gemütlichen Grillen und Abendspaziergang ausklingen.
Am nächsten Morgen werden wir in den Schwesterstädten Haparanda/Tornio die Grenze zu Finnland passieren. Unsere Weiterreise durch Finnland und den finalen Weg bis zum Nordkapp gibt es im 2. Teil.
Nordkapp oder Nordkap? Die norwegische Schreibweise hat gewonnen! 😉
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