Weiter geht’s! Wir lassen Sümpfe und Alligatoren hinter uns und befahren die U.S. Route 41 in Richtung Westküste. Unser nächstes Ziel sind die wundervollen Strände bei Fort Myers, genauer Sanibel Island, die Insel mit dem größten Muschelaufkommen der USA. Zuvor allerdings machen wir noch einen Zwischenstopp in Naples. Unser erster Weg führt zum Pier und dem traumhaft schönen langen Sandstrand. Auf dem Pier treffen sich die Bewohner auf ein Schwätzchen und zum Angeln. Wir sehen doch tatsächlich Delfine durchs Wasser ziehen und sogar einen Baby-Hai. Im Anschluss streifen wir noch ein wenig durch die Straßen der exklusiven Stadt mit den teuren Modemarken. Es ist Mitte November und so gibt es eine lustige Mischung aus Palmen und Weihnachtsdeko. 😉

Für 6 Dollar Straßenmaut lassen wir das Festland hinter uns und überqueren die Brücke nach Sanibel Island. Nach den aufregenden und naturlastigen Tagen in den Everglades wollen wir hier am Strand die Seele baumeln lassen. Und woran erkennt man, dass man den perfekten Ort zum Entspannen gefunden hat? Wenn einem beim Check-In eine Muscheltüte überreicht wird!

Auf dem Weg nach Sanibel Island

Wir beziehen das Zimmer 250 des West Wind Inn und ich verliebe mich direkt in die Aussicht! Das ist nicht einfach nur Meersicht, der Golf von Mexiko ist zum Greifen nah. Ich setzte mich in den Schaukelstuhl auf dem Balkon, staune und genieße.

Aussicht vom Hotelzimmer

Zwei Dinge habe ich im Vorfeld über Sanibel Island gelesen: traumhafte Strände und jede Menge Muscheln. Davon wollen wir uns selbst überzeugen und gehen die wenigen Meter zum Strand. Hier erlebe ich einen meiner bislang schönsten Sonnenuntergänge.

Sonnenuntergang auf Sanibel IslandMuschelparadies Sanibel IslandSonnenuntergang auf Sanibel IslandSanibel Island

Man kann sagen, dass der Strand einsam ist. Nur zusammen mit ein paar weiteren Hotelgästen genießen wir diesen schönen Moment. Am nächsten Morgen stelle ich mir extra den Wecker, um mit meiner Muscheltüte loszuziehen und auch bei meinem morgendlichen Strandspaziergang bin ich fast alleine hier.

Jetzt ist es an der Zeit, Sanibel Island und die Nachbarinsel Captiva Island zu erkunden. Das könnte man auch ganz wunderbar mit dem Fahrrad machen, denn die werden direkt am Hotel vermietet und über die Inseln führen gut ausgebaute Radwege. Da wir aber nicht allzu viel Zeit haben, nehmen wir das Auto. Auf den Inseln gibt es übrigens keine Ampeln und kein Haus darf höher sein als die höchste Palme. 🙂

Unser erster Weg führt uns ins J.N. Ding Darling Wildlife Refuge, das größte naturbelassene Mangroven-Ökosystem der Vereinigten Staaten. Für 5 Dollar Eintritt darf man den Wildlife Drive befahren. Eine 7 km lange Straße, die direkt durch das Schutzgebiet führt. Unterwegs kann man anhalten, um einige der 245 Vögelarten zu beobachten. Am Mangroven-Overlook entdecken wir Mangrovenkrabben in den Bäumen.

Auf der Weiterfahrt nach Captiva Island schauen wir uns den Sanibel Island Public Beach an und erfreuen uns an den bunten Häuschen, in denen Cafés und Einkaufsläden untergebracht sind.

Unser Ziel ist ein abgedrehter Laden auf Captiva Island, der die pastellfarbenen Häuschen auf den Inseln salonfähig gemacht haben soll: The Bubble Room! Schon der kunterbunte Vorgarten lässt erahnen, dass einen hier kein gewöhnliches Restaurant erwartet. Im Inneren ist auf drei Etagen altes Spielzeug verteilt, an den Wänden hängen Fotografien von Filmklassikern. Ein extra Bereich widmet sich dem Thema Weihnachten und das nicht nur saisonal, denn “it’s always Christmas at the Bubble Room”. Der Bubble Burger ist einer der besten, die ich seit langer Zeit gegessen habe. Außerdem ist der Bubble Room bekannt für seine mächtigen Desserts. Wir entscheiden uns für Tropical Breeze Cake und den Buttercrunch Ice Cream Pie. Vorallem der zweite ist ein absoluter Traum!

Noch einen kurzen Abstecher zum Public Beach von Captiva Island und dann zurück zum Hotel, es wird Zeit für eine Abkühlung!

Den Nachmittag verbringen wir im Hotelpool und ich mit meiner Muscheltüte am Strand! 🙂

Am Abend fahren wir gut eine halbe Stunde nach Fort Myers Beach um auf dem Pier den Sonnenuntergang anzuschauen. Fort Myers Beach ist viel touristischer als Sanibel Island. Wir gehen in einem der vielen Restaurants am Times Square essen und schlendern noch ein bisschen durch die Geschäfte.

Ehrlich gesagt, hat sich der Ausflug nach Fort Myers Beach nicht so recht gelohnt. Wir haben auf dem Weg im Stau gestanden, mussten 6 Dollar Maut und Parkgebühren am Times Square bezahlen. Ich hätte mehr von diesem Abend gehabt, wenn ich mich zum Sonnenuntergang in eine Strandbar auf Captiva gesetzt hätte, die ich am Mittag dort entdeckt habe. Aber vielleicht bin ich auch nur grad etwas kritisch, weil ich mich doch so in Sanibel Island verliebt habe. 😉

Bei einem witzigen und urigen Diner – The Island Cow – starten wir mit einem typisch amerikanischen Frühstück in den Tag. Das Essen ist mächtig, aber lecker und für unseren nächsten Programmpunkt können wir die zusätzliche Energie auch gut gebrauchen.

An unserem letzten Tag auf der Insel wird es Zeit für eine Premiere. Unsere erste Kajak-Tour steht an. Auf die Idee gebracht hat uns ein Onlinetool von Visit Flordia. Unter www.findedeinflorida.de kann man seine Region und Vorlieben eingeben, dann erhält man Vorschläge für Freizeitaktivitäten. Uns schlägt das Tool eine Kajaktour durch den Mangrovenwald vor. Das hört sich toll an! Nach kurzer Recherche landen wir bei Adventure Sea Kayak & SUP auf der Nachbarinsel Captiva Island. Nach einer ausführlichen Einweisung sitzen wir auch schon in den Kajaks und machen die ersten Paddelversuche. Dabei haben wir ganz außergewöhnliche Beobachter: In der kleinen Bucht schwimmt eine Seekuh.

Nachdem alle in den Kajaks sitzen und wir einigermaßen sattelfest sind, geht es los. Mit dem Guide paddeln wir nach Buck Key, einer kleinen Mangroven-Insel. Wir fahren einen schmalen Wasserweg entlang, der direkt durch die Mangroven führt. Die Stille ist schon fast gespenstisch, nur im Wald knackt und raschelt es ab und zu. Ich bin völlig fasziniert. In den Ästen neben und über uns krabbeln Mangrovenkrabben und Wasserschlangen kreuzen unseren Weg.

Später in der Bucht werden wir von springenden Meeräschen begleitet, und ein frecher Kormoran lässt sich ein Stück mitnehmen. Drei Stunden lang paddeln wir durch diese einzigartige Natur. Die Zeit vergeht wie im Flug! Was für ein Erlebnis und ein krönender Abschluss unserer traumhaften Zeit auf Sanibel & Captiva Island!

Kannst du nicht schwimmen?

Unser Rückweg führt uns noch am Bailey-Matthews National Shell Museum (einziges Muschelmuseum der USA) und dem Periwinkle Place, einer ganz gemütlichen Einkaufspassage, vorbei. Bei Schnapper’s Hots holen wir uns noch ein köstliches Hot Dog und dann verlassen wir schweren Herzens Sanibel Island. Unser nächstes Ziel ist die zwei Fahrtstunden entfernte Tampa Bay.

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